Mein Weg in die Korbgemeinschaft erfolgte schrittweise und begann Anfang 2017 noch während meines aktiven Berufslebens. Ich komme aus dem Übersetzer- und Dolmetscherberuf und war mehr als zweieinhalb Jahrzehnte im internationalen diplomatischen Umfeld tätig. In die Korbgemeinschaft bringe ich mich daher vor allem durch sprachliche und administrative Unterstützung ein.
Meine Motivation kommt aus der Freude an Freundschaften und Begegnungen, aus Dankbarkeit für das Privileg, dass ich das Pensionsalter fit und gesund erreichen durfte und aus dem Wunsch, meine Zeit möglichst positiv, lebensbejahend und sinnvoll zu verbringen. Die fokussierte Hilfe für Leidtragende eines Krieges, der im geopolitischen Machtgezerre das verzweifelt erhoffte Ende nicht und nicht finden will, scheint für mich ein Gebot der Stunde zu sein. Nicht in Form von Almosen und gewissensberuhigenden Alibiaktionen, sondern als echte Hilfe zur Selbsthilfe, – auf Augenhöhe und unter Wahrung der Würde und des Stolzes der Empfänger.
Ich denke, dass die Menschen in Syrien, die trotz des Krieges im Land bleiben mussten, weil sie schlicht und einfach die Mittel für die Flucht nicht aufbringen konnten, unsere Hilfe besonders brauchen. Jene barmherzigen Menschen, die trotz vorhandener Mittel geblieben sind, weil sie es vor sich selbst nicht verantworten konnten, die Kinder, die Alten, die Kranken, die Behinderten, die Schwerverletzten und die chronisch Pflegebedürftigen im Stich zu lassen, sind in meinen Augen ohnehin die wahren Helden des Landes. Diese Menschen brauchen jetzt dringend unsere Unterstützung in ihrem Bemühen, den christlichen Geist der Nächstenliebe trotz aller Widrigkeiten lebendig zu halten und nach und nach Infrastruktur wieder aufzubauen, damit verhindert wird, dass das kriegsgeschwächte Land noch mehr bitter benötigte Fachkräfte durch Auswanderung verliert. Ohne Lebensgrundlage und ohne Aussicht auf Besserung bleibt den verzweifelten Menschen oft keine andere Wahl, als ihr Heimatland zu verlassen.
Zum Schluss noch ein Detail, das in Bezug auf meine Motivation nicht unerwähnt bleiben sollte: Ich bin eine leibliche Schwester von Sr. Walburga, die gemeinsam mit Pater Hanna das solide Fundament, das starke Rückgrat und die lebenswichtigen Organe – allen voran das christliche Herz – der Korbgemeinschaft bildet.