Leitbild der kirchlichen Stiftung „Korbgemeinschaft – Hilfe für Syrien“

Mit 1. April 2016 wurde die Stiftung „Korbgemeinschaft – Hilfe für Syrien“ der Erzdiözese Wien von Herrn Kardinal Dr. Christoph Schönborn errichtet.

Die melkitische Gemeinde in der Erzdiözese Wien hat dadurch die Möglichkeit, Hilfe für „Glaubensbrüder“ im In- und Ausland zu organisieren, da ihr damit auch Rechtspersönlichkeit für den staatlichen Bereich zukommt.

Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke. Sie ist nicht auf die Erzielung von Gewinnen gerichtet und strebt durch ihre Einnahmen lediglich die Kostendeckung an.

Die Zentrale der Stiftung „Korbgemeinschaft-Hilfe für Syrien“ ist in Wien.

Grundmotivation

Der Name „Korbgemeinschaft“ drückt die Grundmotivation dieser Stiftung aus.

Im Brotvermehrungswunder (Mt 14, 14-21) teilen die Jünger im Auftrag Jesu der hungernden Menschenmenge Brot aus. Dieser Auftrag setzt sich auch heute noch fort. Wir sollen den Hungernden zu essen geben. Im Vertrauen auf Gott werden die Körbe nicht leer. Was Gott gibt, reicht für alle.

Werte und Ziele

Unserer Arbeit liegt das christliche Menschenbild zugrunde.

Unser Hauptmotto ist „Liebe zum Leben“. Jesus Christus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10). Liebe und Leben gehören zusammen.

Wir wollen dem Frieden den Weg bereiten, Hoffnung auf neues Leben dorthin bringen, wo Verzweiflung, Armut und Not, Krieg und Unterdrückung herrschen, durch rasche, konkrete und direkte Hilfe für Menschen, die in Syrien leben.

Arbeitsweise

Hanna Ghoneim besucht drei bis viermal im Jahr Syrien. Durch diesen persönlichen Kontakt mit den Menschen und Gruppen vor Ort erfahren wir, was gerade am Dringendsten gebraucht wird. So entstehen konkrete Projekte.

Die Rücksprache, Information bzw. Zustimmung der Bischöfe ist uns dabei wichtig.

Spenden kommen von verschiedenen nationalen- und internationalen Hilfsorganisationen, Freunden und Unterstützern der Stiftung. Neue SpenderInnen werden meist direkt aus dem sehr aktiven Kreis der SpenderInnen generiert. Persönliche Empfehlungen und direkte Kontaktaufnahme sind uns dabei sehr wichtig. Das Vertrauen und die Nachhaltigkeit stehen im Vordergrund.

Die gesammelten Spenden für die konkreten Projekte gehen über lokale kirchliche Organisationen in Syrien an Pfarren, Ordensgemeinschaften und Institute in den Diözesen Damaskus, Hauran, Homs und Aleppo mit denen wir in engem Kontakt und Austausch stehen. Diese haben viele HelferInnen, die sie bei der Umsetzung der Projekte unterstützen.

Die Ein- und Ausgänge werden aufgezeichnet und dokumentiert. Anträge an und Berichte für die Hilfsorganisationen, Großspender, Pfarren, etc. werden erstellt.

Im gemeinsamen Einsatz für die Menschen in Not, im Hören aufeinander, in einem aufmerksamen und achtsamen Miteinander, wird Gottes Gegenwart spürbar.

Gemeinsam wollen wir Gottes Liebe den Menschen bringen und Werkzeug des Friedens sein.

Einsatz der Mittel

Durch den direkten Kontakt zu kirchlichen Organisationen (Pfarren, Ordensgemeinschaften, Laien) in Syrien kommt die Hilfe sehr rasch dorthin, wo sie dringend gebraucht wird.

Diese Organisationen kennen die lokalen Verhältnisse und arbeiten mit einem ausgesuchten Netzwerk von HelferInnen.

Laut Statut der Stiftung werden die Mittel schwerpunktmäßig wie folgt eingesetzt:

  • Mietunterstützung für Binnenflüchtlinge
  • Besorgung von geeigneter Bekleidung für Bedürftige
  • Unterstützung bei der Begleichung von Energiekosten
  • Vermittlung von ärztlichen Betreuungsleistungen
  • Vermittlung finanzieller Unterstützung
  • Vermittlung materieller Unterstützung (Sammeln von Sachspenden, Organisation von Sammeltransporten, etc.)
  • Unterstützung beim Aufbau von kleinen und mittleren Unternehmen in unterschiedlichen Segmenten, z.B. Handwerksbetriebe, Landwirtschaftsbetriebe etc., durch gezielte Ausbildungsmaßnahmen, Micro Kredite, Bereitstellung von Geräten/Maschinen, Entwicklungsprojekte, etc.

Wie umfangreich die Hilfe ist, welche Projekte wir starten können, hängt von den Mitteln ab, die wir dafür erhalten. Wir verstehen uns als Vermittler in dieser sehr schwierigen Zeit in Syrien. Durch eine stabile Brücke, die die Menschen in ihrer großen Not erreicht, soll neues Leben ermöglicht werden.

P.S.: Wir bitten um Verständnis, dass wir im Text manchmal die männliche Anrede gewählt haben. Die Frauen sind natürlich mitgemeint.